Ja wo sind sie denn…?

    Der Schweizer Wirtschaft fehlen Betriebstechniker/innen und Wirtschaftsinformatiker/innen

    In der heutigen Berufswelt braucht es durch die Vielfalt von Kunden- und Qualitätsanforderungen nicht nur Fachkenntnisse und Erfahrung, sondern auch vernetztes Denken und Hintergrundwissen. Besonders in jenen Berufen und Branchen, die im Bereich Wirtschaft und Betriebstechnik anzusiedeln sind trifft dies zu und so wird auch die Nachfrage nach Spezialisten gross. Das ist die Chance für viele noch Suchende, denn im April 2017 starten die Ausbildungs-Lehrgänge.

    (Bild: Fotolia) Die Schweiz braucht dringend Nachwuchs bei den Betriebstechnikern in Unternehmensprozessen und Wirtschaftsinformatik-Spezialisten.

    Viele träumen von einem Beruf, der eine Karriere ermöglicht und gleichzeitig auch in Zukunft gefragt sein wird. Die Aspekte der Jobsicherheit und -zufriedenheit gehören in vielen Umfragen bei der Schweizer Bevölkerung nebst Gesundheit oder auch Work-Life-Balance zu den wichtigsten Wünschen für die kommenden Jahre. Und wenn möglich sollte der ausgeübte Beruf auch gut zur Person passen, eine Herausforderung darstellen und Spass machen. Deshalb gilt die Devise: Weiterbildungen und Berufe auswählen mit Nachhaltigkeit und Strategie.

    An dieser Stelle haben wir regelmässig über die «Berufswelten 3.0» und die Jobs der Zukunft berichtet. So gehören beispielsweise der dipl. Techniker/in HF Unternehmensprozesse (Betriebstechniker HF) genau so dazu wie jene in der Wirtschaftsinformatik.

    Wunsch vieler Berufsleute: Schlüsselrolle ausüben
    Die dipl. Technikerinnen und Techniker HF Unternehmensprozesse haben dabei eine Schlüsselrolle inne. Denn sie müssen umfassende Kenntnisse in Fertigungsplanung, Arbeits- und Layoutplanung, Produktionsplanung und -steuerung sowie Führung einsetzen. Auf dem Arbeitsmarkt ist man damit als Generalist mit vertieftem Fachwissen in den wesentlichen betrieblichen Prozessen in Handels-, Dienstleistungs- und Produktionsbetrieben eine äusserst gefragte Fachperson. Schliesslich übernimmt man Führungsaufgaben in den Bereichen Produktion und Logistik mit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt.

    TEKO Basel-Schulleiterin Terry Tschumi: «Für die Gestaltung der betrieblichen Prozesse verschaffen sich Techniker/innen HF Betriebstechnik einen ganzheitlichen Überblick. Sie erheben und analysieren alle relevanten Daten ihres Bereichs zu Aspekten wie Kosten, Terminen und Qualität. Sie vergleichen und bewerten verschiedene Verfahren und technische Hilfsmittel. Sie erfassen Material- sowie Informationsflüsse und erstellen Kosten- und Nutzen-Rechnungen. Marktentwicklungen und Trends verfolgen sie aufmerksam. Solche Leute sind gefragt.»

    Riesige Auswahl an Berufen mit Zukunft
    Nicht wenige bringen dabei einen Berufsabschluss EFZ und praktische Kenntnisse im Fachgebiet mit und entscheiden sich für die Weiterbildung zum Betriebstechniker HF. Viele Berufsabschlüsse für die Fachrichtung Unternehmensprozesse sind dann passend wie beispielsweise Polymechaniker/in (Maschinenmechaniker/in), Automobil-Mechatroniker/in, (Automechaniker/in), Informatiker/in, Elektroniker/in, Elektroinstallateur/in, (Elektromonteur/in), Automatiker/in, Anlagen- und Apparatebauer/in, Produktionsmechaniker/in, Logistiker/in (Logistikassistent/in), Kaufmann/Kauffrau oder Detailhandelsfachmann/-frau. Je nach Funktion und Unternehmen befassen sich Techniker/innen HF Betriebstechnik auch mit dem Marketing oder übernehmen Führungs- und Ausbildungsaufgaben.

    Spezialisten wie Wirtschaftsinformatiker sind schwer zu finden
    Ebenso eine gute Zukunft und eine gewisse Jobsicherheit verspricht die Tätigkeit als Wirtschaftsinformatiker/in. Denn der Schweizer Wirtschaft fehlen laut Prognosen der SwissICT (Schweizerischer Verband der Informations-und Kommunikationstechnologie) im Jahr 2020 bis zu 25’000 Informatiker. Unternehmen klagen über den ausgetrockneten Markt. Vor allem Spezialisten wie Wirtschaftsinformatiker sind schwer zu finden. Diese Spezialisten setzen Informations- und Kommunikationssysteme zur Unterstützung von Geschäftsprozessen und zur Entscheidungsfindung in Unternehmungen ökonomisch ein. Dabei arbeiten sie bei der Planung, Entwicklung und Implementierung mit und stellen den Betrieb sowie die Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationssysteme sicher. Interessant ist, dass in den nächsten zwanzig Jahren rund 60 Prozent der heutigen Informatiker/innen oder Wirtschaftsinformatiker/innen in den Ruhestand gehen. Es wird bald ein Mangel an qualifizierten Spezialisten, wie es beispielsweise die Wirtschaftsinformatiker sind, entstehen. In diese Bresche kann heuer gesprungen werden. Der Weg dazu: Eine Ausbildung zur/zum Wirtschaftsinformatiker/in HF. Man analysiert innerhalb eines Unternehmens betriebswirtschaftliche Prozesse, prüft deren Potenzial zur Unterstützung durch Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) und definiert die entsprechenden Vorgaben für die Entwicklung oder die Evaluation von Systemen. Die TEKO Basel bietet in der Region auch diese Weiterbildung an. Schulleiterin Terry Tschumi: «In dieser beratenden Funktion ist man eine wichtige Schnittstelle in einem Betrieb und ist für die Fachabteilungen eine sehr wichtige Bezugsperson. Man leitet Projekte, trägt eine hohe Verantwortung und ist damit auch in einer mittleren bis sogar höheren Kaderposition. Die Betriebe werden bereits jetzt und noch mehr in Zukunft solche Leute brauchen.» Mit diesem Abschluss können Berufe wie beispielsweise ICT-Controller, ICT-Qualitätsmanager, Business-Analyst oder Projektleiter ausgeübt werden.

    JoW

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